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Homöopathische Begleitung

Die Homöopathie ist eine Behandlungsmethode, die auf den ab 1796 veröffentlichten Arbeiten des deutschen Arztes Samuel Hahnemann beruht. Ihre wichtigste Grundannahme ist das von Hahnemann formulierte Ähnlichkeitsprinzip "similia similibus curentur". Danach soll ein homöopathisches Arzneimittel so ausgewählt werden, dass es an Gesunden ähnliche Symptome hervorruft wie die, an denen der Kranke leidet. Dabei wird der Konstitution, der Stimmungslage und der Persönlichkeit des Patienten besondere Bedeutung beigemessen. Hierzu wurden von Hahnemann und seinen Nachfolgern (z.B. Eugene Nash, James Tyler Kent, Roger van Zandvoort) Mittelbeschreibungen und Repertorien erstellt, mit deren Hilfe ein Patient und sein Krankheitsbild einem Arzneimittelbild zugeordnet werden kann. Eine gute wissenschaftliche Fundierung hat die Homöopathie vor allem durch die Arbeiten von George Vithoulkas erfahren. Das Simile-Prinzip lässt sich übrigens nicht allein auf Hahnemann zurückführen, es findet sich auch im Corpus Hippocraticum und den Schriften des Theophrast von Hohenheim (Paracelsus). 

Zur Herstellung homöopathischer Arzneimittel werden die Grundsubstanzen (Urtinkturen) einer sog. Potenzierung unterzogen. Sie werden wiederholt (bei D-Potenzen im Verhältnis 1:10, bei C-Potenzen im Verhältnis 1:100 und bei Q-Potenzen im Verhältnis 1:50.000) mit Wasser oder Alkohol verschüttelt oder mit Milchzucker verrieben. Die Verdünnung wurde zunächst wegen der Giftigkeit vieler der verwendeten Stoffe durchgeführt. Erst in einer späteren Phase verordnete Hahnemann sog. Hochpotenzen, bei denen die Ausgangsstoffe so stark verdünnt werden, dass sie molekular nicht mehr nachweisbar sind. Hahnemann nahm an, dass durch das besondere Verfahren der Potenzierung oder Dynamisierung eine "im innern Wesen der Arznei verborgene Kraft" wirksam werde.

Behandlung 

Im Gegensatz zu anderen Richtungen der Homöopathie wird in der Klassischen Homöopathie immer nur ein Mittel auf einmal verabreicht, meistens in einer mittleren oder hohen Potenz. Es kommen keine sog. Komplexmittel zum Einsatz. Arzneimittel werden nach gründlicher Anamnese nach dem individuellen Symptombild und der Persönlichkeit des Patienten ausgewählt. Zur konstitutionellen Behandlung setze ich LM-Potenzen mit dem Ziel ein, einen sanften Umschwung zu bewirken. Die LM-Potenzen bestelle ich für meine Patienten bei einer Apotheke (einem Hersteller), in der die Homöopathika noch handverschüttelt werden. 

Wird bei guter allgemeiner Konstitution bzw. begleitend zur konstitutionellen Behandlung ein Akutmittel benötigt (bei Husten, Schupfen, Heiserkeit usw.), orientiere ich mich vor allem an der Akutsymptomatik und verordne ausgewählte D- oder C-Potenzen. Die häufigsten Akutmittel erhalten meine Patienten direkt beim Besuch in meiner Praxis.

Gegenanzeigen 

Bei akuten, lebensbedrohlichen Erkrankungen (z.B. Herzinfarkt, Venenthrombose, allergischer Schock) hat die schulmedizinische Behandlung immer Vorrang. Unheilbare und schwere organische Erkrankungen wie Krebs sollten schulmedizinisch behandelt werden, eine begleitende  (komplementäre) homöopathische Behandlung ist aber möglich und oft sinnvoll. Bei degenerativen Erkrankungen und Erkrankungen mit unwiderbringlich zerstörten Organstrukturen (z.B. chronisches Nierenversagen) kann die Homöopathie nicht helfen. Erkrankungen, die durch einen absoluten Mangel entstehen, können nicht mit hohen Potenzen geheilt werden (z.B. Insulinmangel bei Diabetes). Bei Allergien (z.B. gegen Bienengift) sind niedrige Potenzen tabu, hohe Potenzen dagegen gefahrlos. Und schließlich sollten trockene Alkoholiker keine alkoholischen Lösungen einnehmen, da diese einen Rückfall auslösen können.