Funktionelle Organstörungen
Organbeschwerden stehen häufig in Bezug zu Störungen an der Wirbelsäule. Einerseits kann eine erhöhte Organspannung für eine manifeste Fehlstellung von Wirbelsäulenabschnitten verantwortlich sein. Umgekehrt kann auch eine Fehlstellung von Abschnitten der Wirbelsäule zu einer funktionellen Störung eines Organs führen. Störungen der Lunge, funktionelle Herzrhythmusstörungen, funktioneller Bluthochdruck, Schluckbeschwerden, Reizmagen, Reizdarm, Sodbrennen, Globusgefühl, Reizkolon, beschleunigte Darmpassage, verminderte Infektabwehr, Inkontinenz und ähnliche Störungen sind darum bei Patienten mit Wirbelsäulenproblemen durchaus häufig zu finden.
Schulmedizinisch werden Rücken- und Organbeschwerden meist isoliert betrachtet: Die Ergebnisse bleiben für die beteiligten Patienten und Behandler vielfach jedoch unbefriedigend, da die Wechselwirkung zwischen Organbeschwerden und Störungen an der Wirbelsäule keine Beachtung finden. Neben der möglichen Wechselwirkung ist zu bedenken, dass eine unbehandelte funktionelle Organstörung (meist umkehrbar, reversibel) im Laufe der Zeit zu einer nicht umkehrbaren (irreversiblen) degenerativen Organstörung führen kann. Jedes Organ braucht im besonderen Maße eine gute Blutversorgung, eine gute Schadstoffentsorgung und eine gute nervale Versorgung.
Diagnose und Behandlung
Im konkreten Einzelfall ist differenzialdiagnostisch abzuklären, ob eine manifeste Organstörung funktioneller oder struktureller Natur ist sowie orthostatisch oder primär organisch bedingt ist. Wirksame Schmerzlinderung erfahren Patienten mit funktionellen Organstörungen vor allem durch myofasciale Behandlungen (Bowtech, Osteopathie). Allerdings sind Bowtech und der Osteopathie dort Grenzen gesetzt, wo schwere strukturelle Schäden das Krankheits- bzw. Schmerzbild ursächlich dominieren.