Rheumatoide Arthritis
Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche, oft in Schüben verlaufende Erkrankung des Binde- und Muskelgewebes. Sie tritt bevorzugt an den Gelenkinnenhäuten (Synovialis) und an gelenknahen Schleimbeuteln (Bursitis) auf. Unbekannte Auslöser - diskutiert werden Virusinfekte und genetische Dispositionen (HLA-B27) - führen zu einer Autoimmunreaktion insb. gegen körpereigenes Gelenkgewebe. Die Gelenkinnenhaut reagiert mit einem Erguss und wuchert tumorähnlich in das gelenk hinein. Die Entzündung zerstört und deformiert langfristig die Gelenke und verursacht eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung. Im Endstadium versteifen die Gelenke meist völlig.
Symptome
Typisch für die rheumatoide Arthritis ist die Morgensteifigkeit der betroffenen Gelenke über mindestens eine Stunde. Die Gelenke sind geschwollen, überwärmt, druckschmerzhaft und schmerzhaft bewegungseingeschränkt. Den Gelenksymptomen können uncharakteristische Vorboten wie Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Abgeschlagenheit und vegetative Symptome (starkes Schwitzen) vorangehen. Zunächst sind meist die Handgelenke sowie die Fingergrund- und Fingermittelgelenke betroffen. Später treten große Gelenke und evtl. die Wirbelsäule hinzu. Charakterstisch ist ein symmetrischer Befall der Gelenke beider Körperhälften, subkutane Rheumaknoten sowie spezifische Deformationen an den Händen (Ulnardeviation, Schwanenhalsdeformation, Knopflochdeformation). In vergleichbarer Weise kommt es an den Füßen zu einer Krallenbildung, einer Wanderung der Zehen in Richtung der Fußaußenkante und einer Abflachung des Fußgewölbes.
Diagnose
Die Diagnose wird aufgrund der Anamnese, des körperlichen Befunds, der bildgebenden Verfahren und einer Blutuntersuchung gestellt. Die Blutuntersuchung ergibt im Falle einer rheumatoiden Arthritis positive Entzündungszeichen (erhöhte BSG, erhöhtes CRP), häufig eine Anämie sowie in 70% der Fälle den Nachweis von Rheumafaktoren (HLA-B27). Rheumafaktoren sind insofern nicht beweisend, sondern nur hinweisend, man kann auch bei anderen Erkrankungen (z.B. Morbus Bechterew, Morbus Reiter, Psoriasis-Arthritis) Rheumafaktoren nachweisen. Heilungen sind mit rund 15% eher selten anzutreffen, darum geht es bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis vor allem um eine Linderung der Schmerzen und der Versteifung.
Schmerzbehandlung
Einen nachweislich wirksamen Weg der Schmerzlinderung beschreiten Rheuma-Patienten mit der Akupunktur und mit myofascialen Behandlungen (Bowtech, Osteopathie) in Verbindung mit einer mediterranen Ernährung. Der Bedarf an Makronährstoffen und Antioxidanzien ist durch die chronisch entzündlichen Prozesse gesteigert. Im akuten Schub hilft dem Patienten eine Ruhigstellung der Gelenke und kühlende Anwendungen (z.B. Quarkwickel, keine Eisbeutel), im chronischen Stadium helfen Wärmeanwendungen in Verbindung mit einem schonenden Durchbewegen der Gelenke. Die ersten Behandlungen zeigen, auf welches Verfahren der Organismus stärker anspricht und bei welcher Behandlung der Körper schnelle bzw. spürbare Fortschritte erzielt.